Ich will zuerst meine Definition von „spirituell“ darlegen. Vereinfacht kann man sagen, dass alles, was nicht sichtbar ist, der spirituellen Welt angehört. Hat die spirituelle oder geistige Welt überhaupt einen Einfluss auf die sichtbare Welt? Viele verneinen es und dennoch  streben sie nach Freude, Friede, Glück. Alles Dinge, die zwar fühlbar, jedoch nicht greifbar sind. Wenn man tiefer schaut, liegen die Voraussetzungen für Freude, Friede, Glück usw. nicht in der materiellen Welt, sondern in der spirituellen oder geistigen.

Was man in dieser Welt von den wünschenswerten Zuständen sehen kann, sind die Auswirkungen der nicht sichtbaren, geistigen Welt. Ich gebrauche gerne auch das Wort „religiös“ dafür. Damit meine ich nicht notwendigerweise eine der offiziellen Religionen, sondern meine persönliche Beziehung zu Gott, den auch noch niemand gesehen hat. Hier kommt der Glaube ins Spiel, der nichts mit Vermutung zu tun hat, sondern mit Gewissheit. 

Sieht man genauer hin, gibt es neben einer gemeinsamen Schnittmenge schon eine Unterscheidung zwischen spirituell und religiös. In der Spiritualität bezieht man sich gewöhnlich auf etwas übergeordnetes Abstraktes und verwendet auch entsprechende Worte wie „das Universum“, „die Existenz“ oder bestenfalls spricht man von der „göttlichen Präsenz“. In jedem Fall ist es nicht greifbar und unpersönlich. Religion hingegen postuliert einen persönlichen Gott, mit dem man in Beziehung treten kann. Die Bibel ist das klassische Beispiel dafür. Gewöhnlich ist es hilfreicher mit einem persönlichen Gott in Beziehung zu treten als mit etwas Unpersönlichem. Doch das mag jeder selbst entscheiden. 

Wann kommt nun der spirituelle Aspekt in der Psychotherapie zum Tragen?

Jedes Problem, welches mich bedrängt, manifestiert sich in dieser Welt und kann natürlich u.U. seinen Ursprung auch in der geistigen Welt haben. 

Jetzt gibt es eine wichtige Aussage Einsteins, die er vermutlich nur für die wissenschaftliche Welt formuliert hat, die aber auch ganz allgemein Gültigkeit hat: „Das Problem ist auf der Ebenen des Problems nicht zu lösen“. Das heißt mit anderen Worten, man muss die Ebene des Problems verlassen, wenn man wirklich eine dauerhafte, saubere Lösung erreichen will. Und das gilt auch für psychische Probleme. Und wo liegt die Problemebene? Nur auf der Verhaltensebene und in der sichtbaren Welt.

Und da bleibt die Schulpsychotherapie hängen, sie bemüht sich, alles auf der Ebenen des Problems d.h. der Verhaltensebene zu lösen, sie kennt nichts anderes. Das erklärt ihren geringen Wirkungsgrad. Das Erstaunliche ist, verlässt man die Problemebene, lösen sich die Probleme fast von alleine. Das ist etwas, was sich der Verstand nicht vorstellen kann und die traditionelle Psychotherapie auch nicht. So etwas wird als Scharlatanerie abgetan und doch funktioniert es so. Alle, die den vorgeschlagenen Weg gegangen sind, können es bestätigen. So kann man verkorkste Elternbeziehungen oft in 20 Minuten lösen und in die bedingungslose Liebe zu Ihnen kommen, wenn die vorgegebenen Bedingungen eingehalten werden. (Wie das geht, erfahren Sie von mir.)

Worauf gute, dauerhafte Lösungen hinauslaufen, ist vereinfacht ausgedrückt, die Änderung der Sichtweise, des Blickwinkels oder der Ebenenwechsel. Mit letzterem ist gewöhnlich die nicht sichtbare Welt angesprochen. Das ist das offene Geheimnis, welches generell gesagt, viel zu wenig genutzt wird und bei mir oft zur Anwendung kommt. Das ist spirituelle Psychotherapie. 

Eine andere Vorgehensweise, die der unpersönlichen Spiritualität zugeordnet werden kann,  besteht in der Desidentifikation. Ein Problem entsteht immer dann, wenn ich mich mit etwas identifiziere, sei es mit meinem „Ich“ oder mit den Angriffen oder mit der Situation. Wenn ich diese Identifikationen löse, gibt es auch kein Problem mehr. Das wird in beeindruckender Weise von Stephen Wolinksy in seinem Buch (siehe unter „Weiteres und „Literatur“) ausgeführt.

Der Königsweg für viele besteht jedoch in der vertrauensvollen Hinwendung zu einem persönlichen Gott. In der Religion kommt der Glaube ins Spiel, der, wie schon erwähnt, nichts mit Vermutungen zu tun hat, sondern mit Gewissheit. Ich weiß mich geborgen in Gottes Hand und lebe mein Leben in der Gewissheit, dass alles, was passiert, zu meinem Besten ist. Das funktioniert natürlich nur, wenn ich mich ständig auf Gott ausrichte und wer macht das schon? 

Der christliche Glaube besteht in dem Wissen, dass ich durch den Opfertod Jesu Christi erlöst worden bin, wenn ich mich ihm zuwende und meine Unvollkommenheiten (=Sünden) bereue. Er erfordert eine aktive Hinwendung zu Jesus und Gott und gipfelt in dem Wissen, dass mir nichts passieren kann, egal was passiert. Wie die bewusst gepflegte Hinwendung zu Gott aussehen kann, wird in dem Büchlein von Bruder Lorenz „Allzeit in Gottes Gegenwart“ (“siehe unter „Weiteres und „Literatur“) ausgeführt. Aus dem Glauben entstehen Vertrauen, Gewissheit und Kraft, auch schwierige Situationen zu meistern. 

Egal welcher Richtung sie nachgehen, der gemeinsame Nenner ihrer erfolgreichen Umsetzung ist immer Üben, Üben und Üben….Sind Sie bereit dazu?

Das Gelingen ist noch an eine weitere Bedingung geknüpft. Und die heißt beobachten, ohne zu werten, fokussiert sein, Zentrierung. All das bewirkt eine Erweiterung des Bewusstseins und ist schwer genug. Mit anderen Worten, den Erfolg auf diesem Weg bekommt man nicht geschenkt, sondern, wie oben bereits hingewiesen, nur durch beharrliches Üben.